Feedbacks von Chefs
Ralf Martin Meyer – Polizeipräsident Hamburg
„Das Projekt „Chefs lesen Kindern vor e.V.“, unterstützt die Polizei Hamburg schon einige Jahre..
Da mir das Thema besonders am Herzen liegt, würde ich mich freuen, weitere Unternehmen für die Idee begeistern zu können.
Kern des Vorhabens ist die Kooperation von Hamburger Schulen mit Unternehmen unserer Stadt, wobei Führungskräfte mit Schulkindern zusammen gebracht werden. Während eines etwa 30 minütigen Meetings treffen Führungskräfte mit Drittklässlern zusammen, wobei sie auch aus adäquater Literatur vorlesen. Die Regel ist, dass ein Unternehmen von einer Schulklasse besucht wird, weshalb vier Führungskräfte für diese Idee begeistert werden sollten, die dann jeweils etwa 6 – 7 Kindern vorlesen. Die Kinder werden von Lehrkräften und dem Projekt begleitet, sodass kein größerer Aufwand entsteht, als das Meeting selbst.
Da das Vorlesen nur ein Instrument der Kommunikation ist, wird schnell klar, welcher Nutzen sich auch für die Führungskräfte ergibt. In den Gesprächen mit den Kindern erfahren Führungskräfte ein sehr direktes, authentisches Feedback und haben die Möglichkeit den Besuchern neben der Unternehmenswelt auch die menschliche Seite einer Führungskraft zu vermitteln.
Herr Brandt ist gern bereit, Ihnen weitere Information auch in einem persönlichen Gespräch zu geben.“
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Martin Meyer
Polizeipräsident Hamburg
Stefanie Huppmann – Hamburger Sparkasse | Leiterin Startup-Center
„Chefs lesen Kindern vor – ein persönlicher Erfahrungsbericht als ich vor zehn Jahren zum ersten Mal von dem Projekt hörte, fragte ich mich:
Warum sollte ich wildfremden Kindern vorlesen? Ich machte damals als „Vorleserin“ deshalb mit, weil ich von einem sehr netten Menschen darum gebeten worden bin.
Dann stürmten die Kinder voller Begeisterung in mein Büro und ich stellte fest, das das Vorlesen gar nicht im Vordergrund steht.
Die Kinder hatten so viele Fragen… Insofern geht es nicht darum, ob ein Chef ein guter Vorleser ist. Auch die Attraktivität des Umfeldes ist irrelevant.
Das Projekt will Menschen zusammen bringen, die sich ansonsten nicht treffen würden: Chefs und Kinder.
Wenn man Kinder fragt, was sie werden wollen, antworten sie häufig: Astronaut, Polizist, Feuerwehrmann oder Sängerin oder Lehrerin. Chefs kommen in dieser Aufzählung nicht vor. Warum nicht? Chefs gelten als ungerecht und unbeliebt. So etwas wollen Kinder nicht werden. Und Mädchen sowieso nicht…
Chefs, die sich an dem Projekt beteiligen, haben nicht die Absicht, Hierarchien zu verherrlichen, mit Statussymbolen anzugeben oder Ehrfurcht einzuflössen. Diese Chefs nehmen sich ganz bewusst Zeit für Kinder und beantworten deren – häufig recht persönlichen – Fragen. Mir wurden beispielsweise folgende Fragen gestellt:
Warst Du gut in Mathe?
Hast Du studiert?
Wie bist Du Chefin geworden?
Hast Du auch einen Chef?
Hast Du Kinder? Wie heißen die?
Das Projekt möchte Kindern die Chance geben, Fragen zu stellen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Ich habe beispielsweise gelernt, dass Kinder nur dann zuhören, wenn es für sie interessant ist. Einige benötigen auch klare Spielregeln. Seitdem bereite ich mich intensiv auf meine Vorlese-Runden vor.
Unabhängig hiervon: Den meisten Kindern wird es sehr viel Spaß machen! „
Viele Grüße,
Stefanie Huppmann
Hamburger Sparkasse | Leiterin Startup-Center
Roya Ahmadi – Allianz Geschäftsleitung Schaden
„Dass eine kleine Gruppe von Kindern, einmal einen Höhepunkt in meiner Arbeitswelt sein könnte, hätte ich vor Chefs lesen Kindern vor, nicht für möglich gehalten. Meine Arbeitsumgebung aus der Sichtweise von Kindern reflektiert zu bekommen, war für mich absolut neu, überraschend und sehr kurzweilig. Wer hätte je gedacht, dass ein Orangensaft oder ein Dyssen Haendetrockner wirklicher Gesprächsstoff sein könnte?
Wiederentdeckt habe ich meine längst vergessene Vorliebe für das Vorlesen und für Kinderbücher.
Aber auch hier konnte ich eine neue Erfahrung machen, die beliebten Kinderbücher von heute gleichen denen aus meiner Zeit quasi gar nicht. Gregs Tagebücher zeigen deutlich, dass die Kinder von heute erwachsener sind, als wir es zu dieser Zeit waren.
Ich sage Danke, für diese tolle Erfahrung!“
Roya Ahmadi – Allianz Geschäftsleitung Schaden
Dr. Nils Krause, Rechtsanwalt – Partner DLA Piper
Die Arbeitswirklichkeit hat sich stark in eine Wissensgesellschaft gewandelt. Wissens- und Service-bezogene Organisationen bestimmen maßgeblich unsere Arbeitswirklichkeit und sollten von Kindern erfahren werden. Gerade damit sie sehen, wie viel Herz auch unter Anzug und Krawatte steckt / stecken kann.
Bei „Chefs lesen Kindern vor“ geht es nicht nur darum, dass der Chef gut vorlesen und Nähe zeigen kann. Gerade seit der Finanzkrise verzeichnen wir ein immer stärkeres Misstrauen gegenüber Wirtschaftsführern und Managern.Banker, Vorstandsvorsitzende, etc werden zunehmend als an sich schlechte Menschen und allein von Profitmaximierung getrieben angesehen. Man muss kein Freund von Wirtschaftselite sein. Allerdings brauchen wir den Austausch zwischen den Gesellschaftsschichten.
Eben dies leistet das Projekt und schafft für beide Seiten wichtige Einblicke. Den Chef einer Bank hat man vielleicht nicht als liebevollen Vorleser auf dem Schirm.
Dieses Projekt ist Teil des Klebstoffs, den diese Gesellschaft braucht. Wir erfahren auf allen Ebenen ein Auseinanderdriften, mit großen Folgen für die Idee der Solidargemeinschaft.
Die meisten werden erstaunt sein, was die Zukunft für sie bereit hält, wenn wir als Gesellschaft nicht zu einander finden.
Dr. Nils Krause, Rechtsanwalt | Partner DLA Piper
Björn Wichmann – Akademie der Polizei Hamburg
„Ein tolles Projekt und ich bin immer noch sehr dankbar, dass ich daran teilnehmen durfte/darf. Ich hoffe, dass ich dazu beitragen konnte, das Projekt im Sinne der Kinder, Eltern und Lehrer erfolgreich zu unterstützen. Vielleicht ist es auch gelungen, neben der Darstellung, dass ein Chef auch „nur ein Mensch“ ist, Hemmnisse gegenüber der POLIZEI zu überwinden und für die Zukunft der Kleinen mögliche Barrieren abzubauen. Die ausgesprochen persönlichen, offenen und ehrlichen (!) Begegnungen mit Büsra, Lena, Laily, Paula, Darius, Jan und Hamid sowie die anschließenden Briefe von ihnen haben mich (und meine eigenen Kinder) sehr beeindruckt.“
Björn Wichmann- Akademie der Polizei Hamburg
Christina Neumann – edding International GmbH
„Lieber Herr Brandt,
herzlichen Dank für die gelungene Veranstaltung gestern im Hause pwc.
Nicht nur für Ihren persönlichen Einsatz und die Initiative, die Sie mit Ihrem Verein unermüdlich treiben. Auch für die ausgezeichnete Auswahl der PodiumsteilnehmerInnen, die für mein Empfinden eine großartige Mischung zu den unterschiedlichsten Hintergründen zum selben Thema repräsentiert haben.
Ein persönliches Anliegen möchte ich heute allerdings auch noch äußern:
Sie haben in Ihrer Einleitung dafür gedankt, dass wir „Chefs“ uns die Zeit für dieses Projekt und auch diese Veranstaltung nehmen, weil gerade wir so wenig Zeit hätten und Sie dies sehr zu schätzen wüssten. Das ist sicher ebenso freundlich wie höflich und wertschätzend gemeint. Ich möchte Ihnen aber gerne sagen, dass ich auf mich nicht die Sicht habe, weniger großzügig mit Zeit für die wirklich relevanten, gesellschaftlichen Themen umgehen zu können, nur weil ich Chefin bin. Eine KollegIn, die es sich nicht erlauben kann zuhause eine Haushaltshilfe zu beschäftigen, wird einen ebenso langen Arbeitstag haben wie ich, wenn ich noch Abendtermine beruflich wahrnehme und empfindet sicher auch tagsüber nicht weniger Druck durch die Anforderungen ihres Alltags.
Mir ist wichtig, durch die Begegnung mit den Kindern ein kleines, persönliches Bändchen in den drei Terminen zu knüpfen – und vielleicht Folgendes ein wenig zu vermitteln: dass ich in der Position und meinem Beruf glücklich bin, dass mir meine Arbeit Freude macht und dass „Chefin“ zu sein mir in großem Maße die Möglichkeit gibt, mich zu verwirklichen. Wenn die Kinder davon etwas spüren und mitnehmen und das ihr Motor ist, für sich nach Bildung und darüber auch der Möglichkeit zur Selbstverwirklichung zu streben, dann bin ich froh.
In diesem Sinne freue ich mich auf die nächste Runde „Chefs lesen Kindern vor“ und grüße herzlich aus Ahrensburg,
Ihre
Christina Neumann
Vice President, Supply Chain | edding International GmbH“
Frank Horch – Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation in Hamburg
Feedbacks von Schulen
Hildegard Wollstein – Bonifatiusschule Wilhelmsburg
Seit Herbst 2006 nimmt unsere Bonifatiusschule teil an der Aktion „Chefs lesen Kindern vor“.
Die damalige 3b war die Startklasse, mit der dieses Programm, eine Idee von Herrn Dirk Brandt, begann. Da die Leseförderung einen festen Platz in unserem Schulprogramm hat, machte es mich neugierig, ob dies ein weiterer Baustein für die Leseförderung sein könnte.
Es stellte sich heraus, dass es weit mehr war. Meine Wilhelmsburger Klasse tauchte bei den Besuchen der KPMG, eine große Wirtschaftsprüferfirma, in eine völlig neue Welt ein, die Ihnen in der Regel verschlossen geblieben wäre. Die „Chefs“ begegneten den Kindern mit viel Empathie und Neugier. Das Chefbild der Kinder wandelte sich und der Wunsch, selbst einmal „Chef“ zu werden, kam bei vielen Kindern auf, was wiederum Motivation und Selbstbewusstsein frei setzte.
Die Kinder freuten sich jedes Mal auf den Besuch und fragten von sich aus nach. Das war nicht nur den Süßigkeiten zuzuschreiben, die ihnen angeboten wurden. Sie öffneten sich schnell und ausgelöst durch das Vorlesen, kam es zu vielen Gesprächen, die beide Seiten als sehr positiv empfanden. Gerne gaben die Kinder den Chefs ein kleines Feedback in Form von kleinen Briefen und gemalten Bildern.
Immer wieder war der Besuch in einer Firma ein Höhepunkt im Schulalltag.
Hildegard Wollstein, Bonifatiusschule Wilhelmsburg“
Dr. Adrian Klenner – Schulleiter der Schule Beim Pachthof, Horn
„…Das Vorlesen selbst und die sich dabei ergebende Möglichkeit, über die vorgelesenen Geschichten mit den Kindern ins Gespräch zu kommen, bildet nur die eine Seite der Medaille. Tatsächlich gibt es aber eine Reihe anderer Gesichtspunkte, die dieses Projekt charakterisieren, so dass die Reduzierung bei der Projektbeschreibung, es handele sich lediglich um ein zusätzliches Leseangebot, bei weitem zu kurz greifen würde.
Die Kinder haben hier nämlich die Möglichkeit, – und das ist die andere Seite der Medaille – in eine Welt einzutauchen, die ihnen bisher fremd geblieben ist. Die aufarbeitenden Gespräche im Unterricht nach den Besuchen über das Ambiente der Orte und ihre persönliche Begegnung mit den Chefs haben bei den Kindern der Schule Beim Pachthof immer wieder gezeigt, wie beeindruckt sie von dieser Welt gewesen sind, zu der sie bisher keinen Zugang hatten. Da für die Schülerinnen und Schüler solche Begegnungen in der Regel nicht möglich sind, ist diese Projektform durch die Besuche und Gespräche einzigartig: die Kinder können hier Erfahrungen sammeln, die ihnen sonst nicht vermittelt werden können.
Bei der Vorbereitung des „Chef-Besuches“ anhand leitender Fragestellungen im Unterricht wurde immer wieder deutlich, dass die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld ein völlig verfremdetes Berufsbild eines „Chefs“ hatten, das sich nach den Besuchen in der Regel verändert hat. Bei der Nachbereitung zeigte sich, dass viele Kinder die Erfahrung gemacht haben, dass Chefs nicht immer nur streng sind und den ganzen Tag Befehle geben
Die Schule Beim Pachthof nimmt seit 10 Jahren am Projekt „Chefs lesen Kindern vor“ teil und wir empfinden dies als Bereicherung, weil dadurch die Möglichkeit gegeben ist, dass Kinder (und gerade solche, aus einem sogenannten sozialbenachteiligten Stadtteil) spezifische Erfahrungen sammeln können, wozu sie sonst keinerlei Chancen hätten.
Ich wünsche dem Projekt noch eine lange Zukunft, so dass dann auch der zwanzigste Geburtstag gefeiert werden kann und hoffe, dass die Schule beim Pachthof auch weiterhin zu den Projektschulen bei „Chefs lesen Kindern vor“ gehören wird.“
Dr. Adrian Klenner, Schulleiter der Schule Beim Pachthof, Horn
Feedbacks von Kindern
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Wie sich Kinder einen Chef vorstellen...
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